Mittwoch, 21. Dezember 2016

Kindergeburtstag in Arendalle

... oder: Mein Jahresprojekt 2016.

Meine Mädchen wurden dieses Jahr fünf Jahre alt und sie haben sich - wie könnte es anders sein - eine Anna-und-Elsa-Party gewünscht. Sie kennen den Film zwar nicht mal, aber mir gefallen die Figuren ja ehrlich gesagt auch ganz gut und da man im Dezember für eine Winterparty kaum eine bessere Deko bekommen kann, war ich eigentlich ganz angetan von dieser Idee. Leider ließ ich mich dazu hinreißen, einmal das Internet zu konsultieren. Und es gibt soooooo viele Ideen und vor allem so viele tolle, dass ich mich kaum entscheiden konnte und am liebsten alles nachgebastelt hätte.

Schon das Entwerfen der Einladung machte mir total Spaß und war auch echt schnell über die Bühne:

Wir haben einfach ein Bild von Elsa in Aktion ausgedruckt und mit einer Musterschere ausgeschnitten. Das Ganze haben wir dann auf eine blaue Karte mit dem Einladungstext geklebt und anschließend wieder in Puzzleteile zerschnitten. Vorher durften die Mädchen noch den Namen der eingeladenen Person in das weiße Feld schreiben und hinten unterschreiben... 


Die Puzzleteile kamen zusammen mit einigen ausgestanzten Schneeflocken dann in eine Butterbrottüte, die ich mit Washitape verziert habe. Dazu habe ich mit schmalen Streifen eine Wickeloptik erzeugt. Oben ist ein Washitape, darauf der Name auf blauem Papier und das Ganze dann mit einem ganz normalen Tesafilm fixiert. 


Oben habe ich alles mit einem schönen blau-weiß gemusterten Papier und einem Etikett mit der Aufschrift "Einladung" zugebunden. Und so sieht es dann aus:

Ich glaube, für die Kinder war es spannend, das Puzzle zu machen, weil ja gleich schon erkennbar war, was hier das Thema ist :) 

Spielzeit in Arendalle

Meine Töchter sind ja - wie wohl viele Mädchen in ihrem Alter - Eiskönigin-Fans, ohne jemals den Film gesehen zu haben. Daher hatte ich die Idee, ihnen ein Spiel zu machen, das ganz einfach ist und bei dem wir alle mitspielen können.



 Es besteht aus einer Schachtel, die ich einfach mit Packpapier eingeschlagen und mit einem Papierstreifen und Stickern zum Film beklebt habe. 
Zudem habe ich einen Spielplan auf einem Kartonblatt erstellt. Hier müssen die Spieler von der Schneeflocke im Eisgebiet durch das Blaue Feld hin zum Frühling gelangen. 


Unterwegs gibt es kleine Schneemann-Felder, wo immer eine Aktionskarte gezogen werden muss. Dazu gibt es in der blauen Tüte Zubehör: Mal muss ein Schneemann aus Styroporkugeln gebaut werden, mal ein Glas "geschmolzener Schneemann" ausgetrunken werden. 


 Auf manchen Feldern klebt eine Paillette. Da muss eine Ereigniskarte gezogen werden. Mal muss man aussetzen, mal muss man ein oder zwei Felder vorgehen. Ganz einfach und simpel, damit es auch fünfjährige, die vielleicht strategisch noch nicht so firm sind, verstehen. 

 Dazu natürlich noch Spielfiguren und ein Würfel und es kann losgehen!

Kosmetiktasche für die Reise

Ich mache Freundinnen oder überhaupt eigentlich allen Menschen total gerne kleine Geschenke. Aber für Frauen fällt mir am meisten ein. So habe ich diesmal einige Kosmetiktäschchen genäht, die man mit allem Möglichen wunderbar füllen kann. Entweder als kleine Reisetasche für Pröbchen von Sonnencreme, Duschgel und Shampoo, als Schminktasche mit dem nötigen Zubehör oder auch als Stiftemäppchen oder für Krimskrams, der eben immer so durch die Handtasche fliegt. 



Et voilà! Hier sind meine Meisterwerke. Natürlich erstmal in meiner Lieblingskombi grün und rot mit weißen Tupfen. Der süße Kirschenstoff für Innen macht das Ganze noch niedlicher, ich war selbst ganz begeistert. Mir gefallen die Kellerfalten gut und auch das bauchige Design. 




Sieht auch mit anderen Farben total nett aus, zum Beispiel mal etwas herbstlicher in grün und gelb:



Und man glaubt es ja kaum, aber ich habe es natürlich noch nicht geschafft, für mich selbst eins zu nähen... Aber das kommt noch. Un día, un día...

Freitag, 18. November 2016

Advent, Advent,...

Heute zeige ich euch mal meinen Adventskalender aus Butterbrottüten, der mich viel Zeit und Nerven gekostet hat, aber ich fand ihn nachher so schön, dass ich ihn am liebsten gar nicht meinen Mädels zum Auspacken gegeben hätte...


Du brauchst:

24 Butterbrottüten
Papier
Pappe
Masking-Tape
Sternstanzer (oder eine Schere und viel Zeit)
Geschenkband

Ich habe immer eine Etikette aus der Pappe ausgeschnitten, noch eine kleine Etikette aus Papier mit der Zackenschere ausgeschnitten und einen Stern ausgestanzt und alles übereinander geklebt. Dann optional noch mit Masking-Tape versehen und oben ein Loch mit dem Locher reinstanzen. Geschenkle in die Tüte, Geschenkband durch Tüte und Etikett und alles zusammenbinden - fertig! Aber eben 24 Mal....

Donnerstag, 17. November 2016

Warmer Herbst- oder Frühlingsloop

Heissa hussa, der Herbst ist da...
Der Herbst hat ja ein bisschen schneller Einzug gehalten, als mir das so lieb ist. Ich habe gerne einen Sommer bis in den November hinein, so wie letztes Jahr, als wir am ersten Novemberwochenende noch kurzärmelig herumlaufen konnten. 
Aber Herbstzeit ist ja immer auch etwas häuslich, Bastelzeit und für mich auch gerne mal Häkelzeit. Im Januar oder so hatte ich einen Loop angefangen zu häkeln, der dann soooooo viele Maschen hatte, dass ich ihn ganz unten in meinem Handarbeitskorb verstaute, wo er erstmal blieb. Dann, mit einer Kreativpause sozusagen, ging plötzlich alles ganz schnell:
  Meine Mädchen fanden ihn super - auch wenn er eigentlich von der Länge her für Erwachsene gedacht ist. Sie wollten gleich, dass ich ihn noch einmal häkele.
  Aber darauf war ich dann doch nicht so scharf - da habe ich ihn lieber schnell einer Freundin geschenkt ;)

Die Anleitung war in einem der Garnpakete von führenden Discountern. Gibt es immer wieder mal und ist ein netter Zeitvertreib, falls man so wie ich auch nicht so gerne seine Hände stillhalten kann...
In diesem Sinne: eine warme Herbstzeit!



Genialer Tütensammler

Ich war ja lange auf der Suche nach einem weiteren Ordnungssystem, das ich nähen kann. Da stieß ich auf einen Tütensammler. Da sich bei mir, wie bestimmt bei vielen, die Tüten hinter dem Müll bzw. unter der Spüle tummelten und immer wieder herausfielen und auch sonst nicht so taten, wie ich wollte, dachte ich: Super, den nähe ich. Aber finde ich einen schönen? Nur tote Hühner (das wollte ich meinen Kindern dann doch nicht antun, dass da plötzlich ein Huhn von der Gardinenstange baumelt) oder eben Säcke. Also selbst was entwerfen, im Idealfall nach dem Adelheid-Muster mit Glückspilzen und meinen geliebten Tüpfchen, dachte ich mir. Und so sieht er aus:




Ich hab ihn gleich mal ganz vollgestopft und es passen wirklich sehr viele Tüten rein. Allerdings ist unsere Gardinenstange schon zweimal heruntergefallen, als ich eine Tüte rausziehen wollte. Also vielleicht doch ein Haken in die Wand...?
Die Anleitung findet ihr hier. Viel Spaß beim Nähen und Ordnen!


Donnerstag, 7. Juli 2016

Ein Buch für die Reise

Drei Kinder unter drei Jahren auf einer Autofahrt mindestens 10 Stunden zu unterhalten ist nicht immer leicht. Auch wenn sie einen Großteil der Fahrt schlafend oder essend verbringen, bin ich bis jetzt noch so idealistisch veranlagt, ihnen keine Filme oder ähnliches auf dem Tablet zu zeigen, das würde ohnehin bei einem Tablet und drei Augenpaaren im Streit enden.
Hörbücher sind auch nur so mäßig beliebt, im Moment noch zu lang und auf Dauer nerven die hohen Stimmen sogar uns Eltern. Meine Kinder schauen auf Autofahrten gerne mal Bücher an, aber oft gibt das nicht so viel her und manchmal muss man dann noch vorlesen - bis uns allen schlecht ist.
Also, dachte ich mir, da muss was her, womit sie sich länger beschäftigen. Ich weiß auch nicht, wie ich darauf kam, aber ich googelte doch tatsächlich "genähte Bücher" und war baff. Es eröffnete sich mir die gesamte Welt der Quietbooks, zu Deutsch: Beschäftigungsbuch oder Spielbuch, und Nähideen mit Suchtfaktor.
Man kann verschiedene Seiten nähen, dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt und man findet alle möglichen Anregungen von kreativen Menschen.




Gartenliebe Teil 2

Da meiner Mutter die Gartentasche so gut gefallen hat, dass sie sie glatt gar nicht mit in den Garten nehmen will, habe ich ihr ein Kniekissen fürs Säen gemacht, damit sie dann nicht mehr umhinkommt, die beiden Dinge zusammen zu verwenden. Da ich von der Tasche noch Stoff übrig hatte, der mir so gut gefiel, habe ich diesen nochmal in der gleichen Kombination verwendet:

Und so geht's:
Material: 
Schaumstoff 10 x 50 x 50 cm 
grüner Stoff: 
> ein Rechteck mit den Maßen 72 x 52 cm
> zwei Rechtecke mit den Maßen 52 x 12 cm
> zwei Streifen 30 x 6 cm für die Bänder
geblümter Stoff: 
> 52 x 52 cm
> vier Quadrate 3 x 3 cm
4 Bänder 30 x 6 cm aus Jeans oder einem anderen Stoffrest
3 Kam Snaps
Wachstuchfolie zum Aufbügeln.

In den Angaben ist 1 cm Nahtzugabe enthalten.

1. Stoffe zuschneiden.
2. Die Bänder an den Längskanten jeweils 1 cm nach innen umschlagen und bügeln

3. Jetzt die umgeschlagenen Seiten aufeinander legen, sodass ein Band von ca. 2 cm Breite entsteht. 
4. Das mit Gradstich festnähen. Bei den vier Jeansbändern und mit den zwei Bändern aus dem grünen Stoff so verfahren. 
5. Zwei Jeansbänder und ein grünes Band so aufeinanderlegen, dass die Bänder leicht aufgefächert übereinander liegen. Mit ein, zwei Stichen fixieren.

6. Die Bänder flechten.
7. Die Bänder mit dem geblümten Quadrat auf das grüne kleine Rechteck aufnähen.

8. Mit den restlichen drei Stoffbändern ebenso verfahren und diese auf dem anderen kleinen Rechteck festnähen. Diese Seiten sind später die Griffe am Kissen.

9. Die Wachstuchfolie 50 x 50 cm zuschneiden und mittig auf den grünen Stoff aufbügeln

10. Die kleinen Rechtecke (grün), auf denen die Bänder festgenäht sind, so auf eine Kante des geblümten Stoff legen, dass der Griff innen liegt. Vorsicht, das kann sehr dick werden. Rechts und linkst müsste es 1 cm überstehen

11. Die eine Kante mit Gradstich festnähen.
12. Das andere Rechteck auf die gegenüberliegende Kante legen und ebenfalls rechts auf rechts festnähen. 

13. Jetzt wieder aufklappen, es müsste ein Rechteck mit den Maßen 50 x 72 entstanden sein. 
14. An einem der Rechtecke mit den Griffen die drei Kam Snaps  befestigen.
15. Das grüne große Rechteck mit der Schmalseite an eine der beiden freien Kanten von dem geblümten Stoff legen, sodass die beiden schönen Stoffseiten innen sind. 
16. Mit Gradstich festnähen. 
17. Auf der gegenüberliegenden Seite ebenso verfahren.
18. Nun eine Seite mit dem Griff rundherum an den grünen Stoff nähen. 
19. Auf diese Weise entsteht ein Sack bzw. eine Tasche, in die später die Schaumstofffüllung hineinkommt. 
Auf der gegenüberliegenden Schmalseite den Stoff 1 cm nach innen umklappen und festnähen. Die Gegenparts der KamSnaps dort befestigen.
20. Nun die beiden kurzen Seiten des anderen Griff-Rechtecks ebenfalls an den grünen Stoff nähen. 
21. Die Tasche durch den verbleibenden Schlitz wenden und den Schaumstoff hineinstecken.
22. Mit den Kam Snaps schließen.

Die Kam Snaps können auch weggelassen werden, man kann die Tasche auch zunähen. Aber da sie für die Benutzung im Garten gedacht ist, dachte ich mir, es wäre praktisch, sie waschen zu können.

Viel Spaß damit!



Donnerstag, 16. Juni 2016

Gartenliebe

Meine Mutter ist ja in den Tiefen ihres Herzens eine begeisterte Gärtnerin. Die Gartenarbeit an sich ist nicht so meins, aber im Garten herumliegen oder grillen - das schon eher. 
Da wir uns momentan noch einen Garten teilen, sehe ich meine Mutter ständig in der Erde wühlen, etwas gießen, säen, ernten, harken und was man eben im Garten so macht. 
Für ihre Geräte verwendet sie einen Popcorneimer , der etwa aus der Zeit stammt, als man ins Kino ging, weil es noch keinen Fernseher gab. 
Da kam mir die Idee, ihr eine schöne blumige Blumentasche zu nähen:



Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Ich habe sie diesmal, was ich sonst eher ungern mache, weil ich es so aufwändig finde, die komplette Tasche mit Vlieseline verstärkt, was sie echt stabil macht.
Der kleine Knopf ist mit Absicht nicht ganz mittig, damit etwas, das in der Tasche steckt, auch zusätzlich noch dran gebunden werden kann, wie z. B. ein kleines Samensäckchen o. ä.
Im Detail sieht das Ganze dann so aus:
Das Wort habe ich drauf gestickt (Geht mit meiner Maschine ohne extra Stickprogramm). Das Herz ist aus Fimo, in das ich die Worte "Kleines Stück vom Glück" gestempelt habe. Diese habe ich mal in Massenproduktion mit meinen Kindern erstellt, u. a. auch mit meinem Label, sodass ich das immer mal wieder anhängen kann, wenn es nichts Genähtes ist. 



Jetzt können nicht nur Saatgut, sondern auch kleine Harken, Schäufelchen oder auch Topfpflanzen transportiert werden. 
Der Sommer kann (oder besser gesagt: soll) jetzt kommen!

Freitag, 22. April 2016

Blumiger Sommerrock

Meine Zwillinge sind ja richtige Girlies. Sie ziehen im Sommer nicht mal kurze Hosen an. Vor kurzem kam aber ein Paket von einer Verwandten, mit gefühlten 20 kurzen Hosen in allen Farben. Und die Omi kauft natürlich auch noch welche - Tränen vorprogrammiert. Aber zum Glück kann die Mama ja ein bisschen mit der Nähmaschine umgehen. Um Streit am Morgen zu vermeiden, habe ich für unseren Urlaub in der Türkei über Ostern kurzerhand aus der Hose einen Rock gemacht. 


Für diesen Rock braucht man nicht so furchtbar viel Material: 
* Eine Hose mit der Bundweite, die das Kind aktuell hat. Das kann eine kurze sein, aber auch eine ausgediente oder zu kurze lange Hose, was eben gerade so da ist. 
* Außerdem einen Stoff, der farblich dazu passt (auch Kontraste sind natürlich erlaubt). Dieser sollte 12 cm breit sein und drei mal so lang, wie die Hose breit ist. 
* Eine Borte oder ein andersfarbiges Band
* Optional noch einen Stoff ca. 8 x 8 für eine kleine Tasche. 

Und so geht's: 
1. Hose so abschneiden, dass sie unten gerade ist und es keine Trennung mehr zwischen den Beinen gibt. 
2. Blumenstoff zuschneiden.
3. Blumenstoff nun ca. alle 8 cm einen cm in beide Richtungen umschlagen (s. Bild). Die Schlaufen feststecken.

4. Dies rundherum wiederholen, bis die kurzen Stoffenden wieder aufeinandertreffen.


5. Alles rundherum einmal mit Geradstich festnähen. Wenn es ein Stoff ist, der leicht ausfranst, kann man auch Zickzackstich verwenden.

6. Nun den Stoff unten einmal um einen Zentimeter einschlagen. Dann noch einmal um einen Zentimeter einschlagen und die Borte rundherum feststecken. 7. Alles einmal mit Geradstich annähen.

8. Optional  kann man nun noch eine Tasche annähen. Da es bei meiner kurzen Hose schon eine Tasche vorne gab, habe ich einfach diese "verschönert".

Dazu habe ich den Stoff von der Borte genommen und die Maße der Tasche plus 1 cm Nahtzugabe auf allen vier Seiten ausgeschnitten. Die Nahtzugabe wird diesmal aber nicht eingenäht, sondern umgeschlagen, sodass die Tasche nachher nicht ausfranst. Rundherum feststecken und die Tasche an den Seiten und unten mit ganz engem Zickzackstich (1,2 Länge und 0,4 Breite) aufgenäht. Dazu habe ich ein rosafarbenes Garn verwendet, um die Farbe, die auch im Blumenmuster nochmal auftaucht, mit aufzugreifen.

 9. Und so sieht das fertige Röcklein aus!
 ... und weil ich ja Zwillinge habe, entstanden an diesem Abend natürlich gleich zwei. So sieht das Schwestermodell aus (Basis war hier eine alte Leggins):

 

Donnerstag, 21. April 2016

Für kalte Tage

Was gibt es Schöneres, als es sich an kalten Tagen auf dem Sofa gut gehen zu lassen? Ich bin ja an und für sich ein Sommermensch und liebe Sonne, Licht, den Geruch von frischem Gras, blühende Blumen, Vogelgezwitscher und die gute Laune der Menschn in den warmen Monaten.
Aber ich schätze es auch sehr, dass es in den Monaten von Oktober bis März so früh dunkel ist. Je eher es dunkel ist, desto früher kann man sich auf dem Sofa einrichten, die Zeit vergehen lassen und sich darüber freuen, heute nicht mehr rauszumüssen. Und das Bild ist natürlich perfekt, wenn man dazu eine schöne Chai Latte hat, meiner Meinung nach die beste Schnittstelle zwischen Tee und heißer Schokolade. 
Dazu habe ich bei Steffi von Herzbotschaft ein supertolles Rezept gefunden. Nun noch ein paar Gläser (z. B. von Oliven, Sahnemeerrettich oder Kapern) verschönern, und schon hat man ein wunderbares Geschenk, das sich auch gut als kleiner Gruß für alte Freunde eignet oder als Mini-Aufmerksamkeit, wenn man mal einer Kollegin Mut zusprechen will oder jemandem für einen Gefallen danken möchte.


Meine Leidenschaft für alles, was gut schmeckt und sich genießen lässt, dürfte mittlerweile hinreichend bekannt sein... daher brauche ich gar nicht explizit zu erwähnen, dass ich meistens die doppelte Menge mache und einen Teil für mich behalte? Natürlich nicht im Glas, sondern gleich in der Tasse ;)

Die Spezies Mütter



Ein Stück vom alten Leben
Hola, da bin ich wieder mit ein paar kleinen Geschichtchen aus meinem Alltag mit Zwillingen. Vielleicht kennt uns der eine oder die andere schon aus dem Buch „Hurra, wir verdoppeln uns!“ und möchte erfahren, wie es weitergeht?
Tja, man erlebt ja so einiges. Es gibt zwischen den erwähnenswerten Tagen ja auch viele, viele, ja, eigentlich unzählige langweilige Tage, die einfach gelebt werden, um sie dann wieder zu vergessen. Aber wer Kinder hat weiß ja, dass gerade die langweiligen Tage besonders zäh sein können…

Die Spezies "Mütter"
 
Man möchte es ja nicht glauben, bis man selbst dazugehört. Zu dieser Spezies, die aus so vielen verschiedenen Charakteren doch eine Gruppe bildet, die sich nicht wie bei Hip-Hoppern, Emos, Rauchern oder einem Bibelkreis durch eine besondere Vorliebe ergibt, sondern durch ein gemeinsames Schicksal. Diese Spezies, die alles andere als selten ist und von der man sich selbst möglichst weit distanziert und am besten auch räumlich fernhält, bis es keinen Weg zurück gibt. Bis man selbst Teil dieser Spezies ist, die sich Mütter nennt. Egal, welche Ideale man vorher hatte, plötzlich sitzt man an der Nähmaschine und näht T-Shirts. Kauft nur noch Dinkelmehl und Vollkornnudeln, obwohl man als Studentin doch noch ganz gut von Chips und Pommes gelebt hat. Backt Brot selbst, weil man für eine mehrköpfige Familie drei Laib Brot pro Woche braucht und das ins Geld geht. In der Wohnung riecht es immer nach irgendetwas, nur nicht gut. Man sagt plötzlich „Kindi“ und „Schlafi“, obwohl man vorher jede Abkürzung vermaledeit hat. Man regt sich über Hundebesitzer, Teenager und auf dem Gehweg parkende Autos auf, weil man mit dem Kinderwagen nicht an ihnen vorbeikommt. Erledigt seine Einkäufe am Freitagvormittag und nicht mehr am Samstagabend kurz vor Ladenschluss wenn das Gemüse schon auf einstellige Centpreise reduziert ist. Steht mit dem Autoschlüssel unter dem Arm und einer übergeworfenen Strickjacke Punkt halb eins am Kindergarten.
Und man vergisst, man selbst zu sein. Vergisst, wer man überhaupt mal war. Weil man voll damit ausgelastet ist, alles andere zu sein: Mama, Taxi, Seelentrösterin, Lehrerin, Köchin, Verhandlungspartnerin, Richterin, Streitschlichterin, Einkäuferin, Kurierdienst, Schneiderin und sooo vieles mehr. 


Falsche Vorstellungen ...
Ich wollte schon immer Kinder haben. Ich war eine klassische Puppenmama, fürsorglich und geduldig. Ich hatte ja keine BabyBorn, also waren meine Puppen auch recht anspruchslos und immer ruhig. Nun ja, und so stellte ich mir das alles vor, so sind auch Kinder. Wenn man sie lieb bittet und ihnen bei gemeinsamen Entscheidungen eine Stimme gewährt, wenn man ihnen alles erklärt und begründet und wenn man sie respektiert, dann klappt das schon alles. Dann sind alle entspannt und fröhlich und ich bekomme das zurück, was ich in meine Kinder hineinlege. In meiner Vorstellung
Ganz schnell war ich nicht, aber nach vier Jahren begreife ich: So läuft der Hase leider ganz und gar nicht. Kinder sind kleine Individuen, die schon mit ein paar Monaten ganz genau ausprobieren, wie, was, wo und warum. Und das setzt sich fort, sobald sie sprechen können in endlosen Diskussionen darüber, ob man bei minus drei Grad eine Dreiviertelleggins anziehen kann oder nicht. Ob man Salami auf ein Honigbrot legen kann oder nicht. Warum man auf offener Straße nicht einfach zu einem Passanten sagen darf: „Du siehst heute blöd aus.“ Alles wird diskutiert, analysiert und sich vor allem gemerkt. Das möchte man ja im Prinzip auch. Ich weiß ja, in der heutigen Arbeitswelt kann nur überleben, wer hinterfragt, sich eigene Gedanken macht und den Problemen auf den Grund geht.
Aber anstrengend kann es auch werden. 

Die Konkurrenz der jungen Prinzessinnen
 
Dies alles können vermutlich die meisten Mütter bestätigen, die zwei oder mehr Kinder haben. Was bei Zwillingen noch dazu kommen kann, ist das ständige Konkurrenzverhältnis, in dem sie stehen. Das Gefühl zu kurz zu kommen und an jeder Stelle übervorteilt zu werden. Das kann schon morgens damit beginnen, dass der Rock der Zwillingsschwester länger ist (wir warten noch zehn Jahre, bis sich vermutlich genau um das Gegenteil gestritten wird), denn der längere Rock geht ja weiter auf beim Drehen und sieht daher mehr wie bei Ballerinas aus. Weiter geht es im Fahrstuhl, wer den Knopf drücken darf. Meist gibt es ja zwei Gelegenheiten, einmal draußen, damit der Aufzug kommt und einmal in demselben für das jeweils angepeilte Stockwerk. Aber lassen Sie mal einen Passanten bereits im Lift stehen, der bereits gedrückt hat, bevor Sie mit den Zwillingen einsteigen. Da ist das Drama groß!

Ein Stück altes Leben 
 
Manchmal kann ich es kaum aushalten. Manchmal habe ich Lust, einfach so mit High Heels und ohne Autoschlüssel unter dem Arm vor dem Kindergarten zu stehen. Aber das gleicht dann schon einer Tagesdosis „früheres Leben“, schließlich geht es doch nach Hause zu den Vollkornnudeln.
Seit ein paar Wochen sind alle drei Kinder im Kindergarten. Und wenn ich von meiner Dorfrunde und dem Abgeben wieder zu Hause bin und nicht arbeiten muss, weil ich ja liebevolle Mama bin und „Zeit für den Haushalt und die Familie brauche“, dann werfe ich mich bäuchlings aufs Sofa, lege eine DVD ein und esse Erdbeeren mit einem halben Becher Schlagsahne und fühle mich einfach großartig.