Freitag, 22. April 2016

Blumiger Sommerrock

Meine Zwillinge sind ja richtige Girlies. Sie ziehen im Sommer nicht mal kurze Hosen an. Vor kurzem kam aber ein Paket von einer Verwandten, mit gefühlten 20 kurzen Hosen in allen Farben. Und die Omi kauft natürlich auch noch welche - Tränen vorprogrammiert. Aber zum Glück kann die Mama ja ein bisschen mit der Nähmaschine umgehen. Um Streit am Morgen zu vermeiden, habe ich für unseren Urlaub in der Türkei über Ostern kurzerhand aus der Hose einen Rock gemacht. 


Für diesen Rock braucht man nicht so furchtbar viel Material: 
* Eine Hose mit der Bundweite, die das Kind aktuell hat. Das kann eine kurze sein, aber auch eine ausgediente oder zu kurze lange Hose, was eben gerade so da ist. 
* Außerdem einen Stoff, der farblich dazu passt (auch Kontraste sind natürlich erlaubt). Dieser sollte 12 cm breit sein und drei mal so lang, wie die Hose breit ist. 
* Eine Borte oder ein andersfarbiges Band
* Optional noch einen Stoff ca. 8 x 8 für eine kleine Tasche. 

Und so geht's: 
1. Hose so abschneiden, dass sie unten gerade ist und es keine Trennung mehr zwischen den Beinen gibt. 
2. Blumenstoff zuschneiden.
3. Blumenstoff nun ca. alle 8 cm einen cm in beide Richtungen umschlagen (s. Bild). Die Schlaufen feststecken.

4. Dies rundherum wiederholen, bis die kurzen Stoffenden wieder aufeinandertreffen.


5. Alles rundherum einmal mit Geradstich festnähen. Wenn es ein Stoff ist, der leicht ausfranst, kann man auch Zickzackstich verwenden.

6. Nun den Stoff unten einmal um einen Zentimeter einschlagen. Dann noch einmal um einen Zentimeter einschlagen und die Borte rundherum feststecken. 7. Alles einmal mit Geradstich annähen.

8. Optional  kann man nun noch eine Tasche annähen. Da es bei meiner kurzen Hose schon eine Tasche vorne gab, habe ich einfach diese "verschönert".

Dazu habe ich den Stoff von der Borte genommen und die Maße der Tasche plus 1 cm Nahtzugabe auf allen vier Seiten ausgeschnitten. Die Nahtzugabe wird diesmal aber nicht eingenäht, sondern umgeschlagen, sodass die Tasche nachher nicht ausfranst. Rundherum feststecken und die Tasche an den Seiten und unten mit ganz engem Zickzackstich (1,2 Länge und 0,4 Breite) aufgenäht. Dazu habe ich ein rosafarbenes Garn verwendet, um die Farbe, die auch im Blumenmuster nochmal auftaucht, mit aufzugreifen.

 9. Und so sieht das fertige Röcklein aus!
 ... und weil ich ja Zwillinge habe, entstanden an diesem Abend natürlich gleich zwei. So sieht das Schwestermodell aus (Basis war hier eine alte Leggins):

 

Donnerstag, 21. April 2016

Für kalte Tage

Was gibt es Schöneres, als es sich an kalten Tagen auf dem Sofa gut gehen zu lassen? Ich bin ja an und für sich ein Sommermensch und liebe Sonne, Licht, den Geruch von frischem Gras, blühende Blumen, Vogelgezwitscher und die gute Laune der Menschn in den warmen Monaten.
Aber ich schätze es auch sehr, dass es in den Monaten von Oktober bis März so früh dunkel ist. Je eher es dunkel ist, desto früher kann man sich auf dem Sofa einrichten, die Zeit vergehen lassen und sich darüber freuen, heute nicht mehr rauszumüssen. Und das Bild ist natürlich perfekt, wenn man dazu eine schöne Chai Latte hat, meiner Meinung nach die beste Schnittstelle zwischen Tee und heißer Schokolade. 
Dazu habe ich bei Steffi von Herzbotschaft ein supertolles Rezept gefunden. Nun noch ein paar Gläser (z. B. von Oliven, Sahnemeerrettich oder Kapern) verschönern, und schon hat man ein wunderbares Geschenk, das sich auch gut als kleiner Gruß für alte Freunde eignet oder als Mini-Aufmerksamkeit, wenn man mal einer Kollegin Mut zusprechen will oder jemandem für einen Gefallen danken möchte.


Meine Leidenschaft für alles, was gut schmeckt und sich genießen lässt, dürfte mittlerweile hinreichend bekannt sein... daher brauche ich gar nicht explizit zu erwähnen, dass ich meistens die doppelte Menge mache und einen Teil für mich behalte? Natürlich nicht im Glas, sondern gleich in der Tasse ;)

Die Spezies Mütter



Ein Stück vom alten Leben
Hola, da bin ich wieder mit ein paar kleinen Geschichtchen aus meinem Alltag mit Zwillingen. Vielleicht kennt uns der eine oder die andere schon aus dem Buch „Hurra, wir verdoppeln uns!“ und möchte erfahren, wie es weitergeht?
Tja, man erlebt ja so einiges. Es gibt zwischen den erwähnenswerten Tagen ja auch viele, viele, ja, eigentlich unzählige langweilige Tage, die einfach gelebt werden, um sie dann wieder zu vergessen. Aber wer Kinder hat weiß ja, dass gerade die langweiligen Tage besonders zäh sein können…

Die Spezies "Mütter"
 
Man möchte es ja nicht glauben, bis man selbst dazugehört. Zu dieser Spezies, die aus so vielen verschiedenen Charakteren doch eine Gruppe bildet, die sich nicht wie bei Hip-Hoppern, Emos, Rauchern oder einem Bibelkreis durch eine besondere Vorliebe ergibt, sondern durch ein gemeinsames Schicksal. Diese Spezies, die alles andere als selten ist und von der man sich selbst möglichst weit distanziert und am besten auch räumlich fernhält, bis es keinen Weg zurück gibt. Bis man selbst Teil dieser Spezies ist, die sich Mütter nennt. Egal, welche Ideale man vorher hatte, plötzlich sitzt man an der Nähmaschine und näht T-Shirts. Kauft nur noch Dinkelmehl und Vollkornnudeln, obwohl man als Studentin doch noch ganz gut von Chips und Pommes gelebt hat. Backt Brot selbst, weil man für eine mehrköpfige Familie drei Laib Brot pro Woche braucht und das ins Geld geht. In der Wohnung riecht es immer nach irgendetwas, nur nicht gut. Man sagt plötzlich „Kindi“ und „Schlafi“, obwohl man vorher jede Abkürzung vermaledeit hat. Man regt sich über Hundebesitzer, Teenager und auf dem Gehweg parkende Autos auf, weil man mit dem Kinderwagen nicht an ihnen vorbeikommt. Erledigt seine Einkäufe am Freitagvormittag und nicht mehr am Samstagabend kurz vor Ladenschluss wenn das Gemüse schon auf einstellige Centpreise reduziert ist. Steht mit dem Autoschlüssel unter dem Arm und einer übergeworfenen Strickjacke Punkt halb eins am Kindergarten.
Und man vergisst, man selbst zu sein. Vergisst, wer man überhaupt mal war. Weil man voll damit ausgelastet ist, alles andere zu sein: Mama, Taxi, Seelentrösterin, Lehrerin, Köchin, Verhandlungspartnerin, Richterin, Streitschlichterin, Einkäuferin, Kurierdienst, Schneiderin und sooo vieles mehr. 


Falsche Vorstellungen ...
Ich wollte schon immer Kinder haben. Ich war eine klassische Puppenmama, fürsorglich und geduldig. Ich hatte ja keine BabyBorn, also waren meine Puppen auch recht anspruchslos und immer ruhig. Nun ja, und so stellte ich mir das alles vor, so sind auch Kinder. Wenn man sie lieb bittet und ihnen bei gemeinsamen Entscheidungen eine Stimme gewährt, wenn man ihnen alles erklärt und begründet und wenn man sie respektiert, dann klappt das schon alles. Dann sind alle entspannt und fröhlich und ich bekomme das zurück, was ich in meine Kinder hineinlege. In meiner Vorstellung
Ganz schnell war ich nicht, aber nach vier Jahren begreife ich: So läuft der Hase leider ganz und gar nicht. Kinder sind kleine Individuen, die schon mit ein paar Monaten ganz genau ausprobieren, wie, was, wo und warum. Und das setzt sich fort, sobald sie sprechen können in endlosen Diskussionen darüber, ob man bei minus drei Grad eine Dreiviertelleggins anziehen kann oder nicht. Ob man Salami auf ein Honigbrot legen kann oder nicht. Warum man auf offener Straße nicht einfach zu einem Passanten sagen darf: „Du siehst heute blöd aus.“ Alles wird diskutiert, analysiert und sich vor allem gemerkt. Das möchte man ja im Prinzip auch. Ich weiß ja, in der heutigen Arbeitswelt kann nur überleben, wer hinterfragt, sich eigene Gedanken macht und den Problemen auf den Grund geht.
Aber anstrengend kann es auch werden. 

Die Konkurrenz der jungen Prinzessinnen
 
Dies alles können vermutlich die meisten Mütter bestätigen, die zwei oder mehr Kinder haben. Was bei Zwillingen noch dazu kommen kann, ist das ständige Konkurrenzverhältnis, in dem sie stehen. Das Gefühl zu kurz zu kommen und an jeder Stelle übervorteilt zu werden. Das kann schon morgens damit beginnen, dass der Rock der Zwillingsschwester länger ist (wir warten noch zehn Jahre, bis sich vermutlich genau um das Gegenteil gestritten wird), denn der längere Rock geht ja weiter auf beim Drehen und sieht daher mehr wie bei Ballerinas aus. Weiter geht es im Fahrstuhl, wer den Knopf drücken darf. Meist gibt es ja zwei Gelegenheiten, einmal draußen, damit der Aufzug kommt und einmal in demselben für das jeweils angepeilte Stockwerk. Aber lassen Sie mal einen Passanten bereits im Lift stehen, der bereits gedrückt hat, bevor Sie mit den Zwillingen einsteigen. Da ist das Drama groß!

Ein Stück altes Leben 
 
Manchmal kann ich es kaum aushalten. Manchmal habe ich Lust, einfach so mit High Heels und ohne Autoschlüssel unter dem Arm vor dem Kindergarten zu stehen. Aber das gleicht dann schon einer Tagesdosis „früheres Leben“, schließlich geht es doch nach Hause zu den Vollkornnudeln.
Seit ein paar Wochen sind alle drei Kinder im Kindergarten. Und wenn ich von meiner Dorfrunde und dem Abgeben wieder zu Hause bin und nicht arbeiten muss, weil ich ja liebevolle Mama bin und „Zeit für den Haushalt und die Familie brauche“, dann werfe ich mich bäuchlings aufs Sofa, lege eine DVD ein und esse Erdbeeren mit einem halben Becher Schlagsahne und fühle mich einfach großartig. 




Donnerstag, 14. April 2016

Sag mir cuando, sag mir wann...

Diese - wie ich finde - ganz wunderbare, individuelle und etwas ungewöhnliche Uhr ziert seit ein paar Jahren unser Wohnzimmer. Ich habe sie meinem Mann mal irgendwann zu einem Jahrestag geschenkt. Er, männlich wie er ist, findet sie etwas chaotisch, wirr und unruhig. Könnte aber auch daran liegen, dass er immer so spät dran ist und daher ganz nervös wird, sobald er die (fortgeschrittene) Zeit sieht und das so gar nichts mit der Optik der Uhr zu tun hat.
Jedenfalls finde ich selbst sie immer noch ziemlich schön und so als kleines Detail mit persönlicher Note mag ich diese Uhr sehr.




Und so geht's:
Eine Leinwand in beliebiger Größe mit Acrylfarben anmalen. Ich habe sie erst rot grundiert und anschließend in verschiedenen Rottönen mit einem großen Pinsel drübergemalt, wobei ich den Pinselduktus nicht verändert habe.
Mit einem sehr dünnen Pinsel oder auch mit einem Zahnstocher/ Schaschlik-Spieß oder ähnlichem die Zahlen auftragen.
Ein Uhrenwerk in die Mitte bohren.

Scharfer Helfer

Ich hatte ja immer einen total stylischen Messerblock, den ich mal für sagenhafte 17 Euro in Spanien erstanden habe. Aber dementsprechend hochwertig waren natürlich die Messer und nach ein paar Jahren im Gebrauch musste ich sie nach und nach ersetzen. Der Nachteil an meinem aufgefächerten, hübschen Messerblock war, dass neue Messer oder andere Fabrikate leider nicht mehr in die vorgesehenen Scheiden passten. 
Und außerdem sammelten sich immer mehr Messer an und da ich es ja so gerne mag, wenn alles praktisch und an einem Ort ist, musste also was Neues her.
Erstmal habe ich tatsächlich bei meiner Schwiegermutter einen Messerblock gesehen, der aus Schaumstoff ist, in den man die Messer einfach hineinsteckt. Fand ich praktisch, dachte ich mir. Das mit dem Schaumstoff widerspricht aber total meinen Umweltschutzvorstellungen und daher habe ich mich nur an der Form orientiert und das Ganze mit 800 (!) Schaschlik-Spießen reproduziert. 
Die Dose ist mir beim Möbelschweden begegnet, daran konnte ich natürlich nicht vorbeigehen. 
Drumherum noch ein Schleifchen in meiner Lieblingsfarbe und schon ist alles fertig. Wie findet ihr's?





Mit der Zeit habe ich übrigens festgestellt, dass es besser ist, die Schaschlik-Spieße mit den Spitzen nach oben reinzustellen. Denn dann kann man die Messer besser von oben hineinstecken.

Freitag, 8. April 2016

Raupe Nimmersatt

Mein liebstes Motto ist ja: "Mach es so, wie die Raupe Nimmersatt - friss dich voll und du wirst schön."
Also habe ich neulich in den Tiefen des Internets einen Stoff gefunden, auf dem das Tierchen abgebildet war - musste ich natürlich sofort kaufen.
Ja, und dann stelle ich beim Blick in den Schrank fest, dass der schon da liegt, in Form von Bettwäsche für Kinder, die wir mal geschenkt bekommen haben. Da der Kleine Mann ja diesbezügich total in meine Richtung geht, finde ich, es passt total zu ihm, dass er diese Bettwäsche bekommt und natürlich auch irgendwas, das ich noch aus dem Stoff nähe.
Ich blättere das Buch durch und ziehe kurz in Erwägung, es selbst zu nähen, eine Raupe zu nähen, ein Labyrinth zu nähen, aus dem die Raupe herausfinden muss.... Mein Mann ruft mich zur Vernunft: "Der Kerl wird zwei!" Also gut. All diese kognitiv anspruchsvollen Dinge verwerfe ich wieder und ich wühle weiter in den Tiefen des Internets. Und da stoße ich doch tatsächlich auf ein Bild eines genähten Raupe-Nimmersatt-Buches. Und dann muss ich doch ran:




Eigentlich gut, um die Zahlen zu lernen, denke ich mir. Und natürlich für die ganzen Obstsorten. Bis die Samstags-Seite kommt :oO
Aber auch die habe ich ganz gut gemeistert. Dazu braucht es halt viele, viele Serienabende bewaffnet mit Schere, Filz, Nadel und Faden.

Dann habe ich noch eine Tasche drum herum genäht, in die der Kleine Mann auch seinen Laptop hineinstecken kann, wenn er möchte.



Wie gefällt's euch? 
Mögt ihr die Raupe Nimmersatt auch so gerne?

Primavera

Endlich Frühling
Sonnenstrahlen
klare Luft, wenn ich mit dem Fahrrad fahre
Blütenpracht in jedem Garten
gute Laune

Ein Eis essen und durch die Stadt schlendern
den Enten zuschauen
die Wolken ziehen sehen
auf die Sonne warten, die sich hinter den Wölkchen versteckt
den Wind durchs Haar fahren spüren und das genießen

Bunte Früchte essen
Himbeeren sind mein Lieblingsobst
Rot meine Lieblingsfarbe
Rot wie die Liebe
Rot wie Blut und Schmerz

Sommergemüse essen
ich mag den mediterranen Geschmack von Paprika
Auberginen, Zucchini und Tomaten
-- und heute gab's im Supermarkt keinen Blattspinat!